Kulturhandbuch 2013
ist
eine Region in Zentralfrankreich. Die Region besteht aus 4 Départements:
- Allier,
- Cantal,
- Haute-Loire,
- Puy-de-Dôme.
Sie hat eine Fläche von 26.013 km² und ca. 1.300.000 Einwohner. Hauptort ist Clermont-Ferrand.
Die Stadt liegt in einer einzigartigen Weise am Fuß
vulkanischer Bergkuppen.
Schon immer haben die Menschen geglaubt, dass eine so mächtige Landschaft nur von Götterhand gemeißelt worden sein kann. Seit der Legende nach in der galloromanischen Zeit die Jungfrau Maria einer fiebernden Wanderin erschien, ist Le Puy Wallfahrtsort und Ausgangspunkt eines Jakobswegs nach Santiago de Compostela. Jedes Jahr kommen über eine Million Pilger. Und die Stadt im Herzen des Vulkans hat dem Glauben Denkmäler gesetzt: eine spektakuläre Kathedrale mit orientalischen Kuppeln und teils arabischem Schmuck; schlanke Kapellen, die scheinbar nur noch von Gotteshand auf den filigranen Felsen gehalten werden; ein romanischer Kreuzgang, dessen Kapitelle Figuren aus der Fabelwelt des Mittelalters zeigen. Alles wird überragt von der Jungfrau Maria, die in dunklem Rot über der Stadt steht.
Die Kathedrale Notre Dame du Puy gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Sie steht am Hang eines erloschenen Vulkankegels, auf dessen Gipfel im 19. Jahrhundert eine 16 m hohe Marienstatue aufgestellt wurde, die aus Kanonen aus dem Krimkrieg gegossen wurde. Noch bizarrer ist die Anlage der romanischen Kapelle Saint Michel d'Aiguilhe aus dem 10. Jahrhundert. Sie befindet sich auf einer 82 m hohen, außerordentlich steilen vulkanischen Felsnadel. Die bekanntesten Botschafter Le Puys sind froschgrün, kreisrund und reich an Vitaminen: die Linsen! Le Puy ist garantiert die einzige Stadt, in der die lentilles ein eigenes Museum haben.
Sehenswert:
· Kathedrale Notre-Dame-du Puy
Die Kathedrale (2. Hälfte 12. Jahrhundert) hat eine Bedachung mit sechs Kuppeln. Die Fassade besteht aus einem originellen mehrfarbigen Mauerwerk. Eine große Treppe mit 102 Stufen, die Verlängerung der Rue des Tables, führt in den gewaltigen gewölbten Unterbau der Kirche hinein, über dem das Hauptschiff errichtet ist. Man erreicht zunächst zwei Pforten (12. Jahrhundert) mit herrlich gearbeiteten Flügeln. Im Innern befindet sich über dem Hauptaltar (16. Jahrhundert) die Statue der Madonna Notre-Dame-du-Puy. In der nördlichen Seitenkapelle (neben der Apsis) findet man den Fieberstein. Nach überlieferten Traditionen soll es sich hier um die Deckplatte eines Dolmens handeln, auf der im 5. Jahrhundert einer fieberkranken Frau aus der Umgebung von Le Puy-en-Velay die Muttergottes im Traum erschienen ist um die ersehnte Heilung anzukündigen, wenn sie eine Nacht auf diesem Stein verbringen würde. Nach erfolgter Wunderheilung soll der Stein das Zentrum der ersten, an dieser Stelle errichten Kirche gewesen sein.
· Marienstatue auf dem Felsenplateau Rocher Corneille
Am 8.
September 1855 nahm der französische General Pelissier während des
Krimkrieges die russische Stadt Sewastopol ein. Er riet dem Bischof von Le
Puy-en-Velay, Monseigneur de Morlhon, Napoleon III um einen Teil der
erbeuteten russischen Kanonen zu bitten, um die schon länger geplante
Monumentalstatue errichten zu können.
Diese Statue, die aus dem Gusseisen von 213 russischen Kanonen nach dem Modell
des Bildhauers Jean-Marie Bonnassieux hergestellt wurde, wurde am 12.
September 1860 eingeweiht. Sie misst 16m (22,70 m mit Sockel) und wiegt 835
Tonnen.
· Kapelle Saint-Michel-d’Aiguilhe
Im Norden der Stadt steht die Kapelle auf einer riesigen Felsenspitze aus Lava. Man steigt zu ihr über 220 Stufen hinauf.
Der Felsen ist der Stumpf eines durch Erosion freigelegten Vulkanschlotes. Der älteste Teil der auf dieser Felsennadel gebauten Kapelle stammt aus dem 10. Jahrhundert.
Im Jahre 951
pilgerte der damalige Bischof von Le Puy-en-Velay als einer der ersten
offiziellen Vertreter der Kirche nach Santiago de Compostela. Nach seiner Rückkehr
weihte er am 18. Juli 962 den Altar der dem Erzengel Michael geweihten Kapelle
ein.
Bei Restaurierungsarbeiten im Jahre 1955 wurde unter dem Boden des Altarraums
ein Kirchenschatz gefunden, dessen wertvollstes Stück mit Sicherheit ein
romanischer Christus am Kreuz aus polychrom bemaltem Holz spanischen
Einflusses ist.
· Kirche Saint-Laurent
Seit 1221 befand sich hier eine Kirche der Dominikaner, außerhalb der Stadtmauern. Die aktuelle Kirche wurde im 14. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut. Auf Schwemmland stehend, ist das Gewölbe 1525 und 1644 eingestürzt. 1750 versuchte man durch äußere Stützmauern das Gebäude zu stabilisieren. Letztendlich musste die Kirche von 1971 bis 1988 geschlossen werden und groß angelegte Restaurierungsarbeiten haben die Gewölbe und damit die Kirche stabilisiert. Im Inneren der Kirche kann man im Chorbereich das Grabmal des französischen Heerführers Du Guesclin, der 1380 starb, bewundern. Einige Gemälde von Guy François (1578-1650) unter anderem eine Darstellung des ungläubigen Thomas, Holztäfelungen und Chorgestühl sowie Kirchenfenster aus dem 19. und 20. Jahrhundert und die modernen Bodenplatten ergänzen die klaren Linien dieser gotischen Architektur.
· Altstadt
Im Altstadtviertel rund um die Kathedrale sind bei einem Bummel durch die Straßen viele alte Adelshäuser zu entdecken (Rue Pannessac, Rue du Chamarlenc, Place des Tables, Rue du Cardinal-de-Polignac).
· Musée Crozatier
Das Museum befindet sich im hinteren Teil des Stadtparks Henri Vinay. Es wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch eine großzügige Stiftung des Pariser Bronzegießers Charles Crozatier (1795-1855) erbaut. Es zeigt romanische und mittelalterliche Kunst, Dokumentationen zu Volkskunst, Völkerkunde und zur Geschichte der Spitzenherstellung vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Rund 5 Kilometer nördlich von Le Puy-en-Velay liegt
die Festung von Polignac. Sie wurde auf einem vulkanischen Hügel erbaut und
bietet von ihrer Plattform einen unvergleichlichen Rundblick auf die Umgebung.
Ein interessanter Rundweg durchläuft die Festung und ermöglicht den
Besuchern eine Entdeckungsreise dieses herrlichen Ausflugszieles.
Öffnungszeiten: 10:00 -12:00 und 13:30 bis 18:00 im Mai, Juni und September
Der Wasserfall liegt nahe dem Dorf von Agizoux, in 900 Metern Seehöhe, zwischen Solignac-sur-Loire und Le Brignon. Er ist das Ergebnis der Erosion: die Wasser des Flusses Ourzie schneiden das Basaltplateau ein und stürzen über eine 27 Meter hohe Felswand, an deren Fuß sie dem Bach La Beaume, einem Nebenfluss von Loire, das Leben zu schenken. Man hat touristische Einrichtungen geschaffen, die sehr gut ermöglicht, diese spektakulären Naturschönheiten zu bewundern. (Zugangskarte!!)
Der Lac du Bouchet ist ein kreisrunder See vulkanischen Ursprungs im Gemeindegebiet von Cayres und Bouchet-Saint-Nicolas. Er liegt am Massif du Devès (1421 m) zwischen den Tälern der Loire und der Allier, in einer Seehöhe von 1 205 m. Seine Fläche umfasst 44 ha.
ist
eine Region im Süden Frankreichs. Die Region besteht aus 8 Départements:
- Ariège,
- Aveyron,
- Haute-Garonne,
- Gers,
- Lot,
- Hautes-Pyrénées,
- Tarn und
- Tarn-et-Garonne.
Sie hat eine Fläche von 45.348 km² und ca. 2.300.000 Einwohner. Hauptort ist Toulouse.
Die
Aubrac ist eine Landschaft im südwestlichen
Zentralmassiv
in Frankreich.
Es ist eine sogenannte Natura
2000-Region. Sie gehört zu den drei Départements Cantal, Aveyron
und Lozère -
und den Regionen
Auvergne,
Midi-Pyrénées und Languedoc-Roussillon.
Die Landschaft ist hier mit endlos erscheinenden Weiden bedeckt, auf der in der warmen Jahreszeit Rinder grasen. Das Aubrac-Rind ist eine spezielle Rinderrasse. Im Winter wird hier besonders dem Langlauf gefrönt.
Saint-Chély-d’Aubrac (Département
Aveyron)
Saint-Chély
liegt im Gebiet der Landschaft Aubrac. Die Häuser stehen in einem Tal, durch
das der Fluss Boralde de Saint-Chély-d’Aubrac fließt, der in Saint-Chély-d’Aubrac
seinen Ursprung hat. Der Name erinnert an den heiligen Eligius, welchem das
Kloster geweiht war, das im späten 11. Jahrhundert hier gegründet wurde. Das
Kloster wurde jedoch schon bald der Abtei Saint-Victor de Marseille
unterstellt und mit der Dômerie d’Aubrac zusammengeführt. Dieses befindet
sich im Weiler Aubrac. Ein mächtiger
Viereckturm, eine romanische Kirche und ein Gebäude aus dem 16. Jahrhundert
sind die einzigen Überreste der Klosteranlage des Hospitalordens. Dieser
Ritterorden hatte es sich vom 12. bis zum 17. Jahrhundert zur Aufgabe gemacht,
die nach Rocamadour oder Santiago de Compostela ziehenden Pilger durch diese
einsame Gegend zu begleiten und zu beschützen. Bemerkenswert ist vor allem
die Brücke über die Boralde de Saint-Chély-d’Aubrac. Die alte Pilgerbrücke
aus Kalksandstein wurde im 16. Jahrhundert anstelle eines älteren Bauwerks
errichtet. Darauf steht ein Kreuz, auf dem auf der Vorderseite der gekreuzigte
Jesus und auf der Rückseite Maria mit dem Jesuskind dargestellt ist. Am
Schaft ist ein betender Jakobspilger zu erkennen.
Auch dieser Ort wurde zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs erklärt. Durch eines der drei alten Tore gelangt man ins Innere des von Mauern umschlossenen Städtchens. Häuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert säumen die Gassen. Die Kirche besitzt einen eigenartigen Glockenturm im Flamboyant-Stil und ein hübsches Renaissance-Portal. Die ursprüngliche Ansiedelung befand sich rund um eine romanische Kapelle aus dem 10. Jahrhundert. Diese Kapelle wird heute für Ausstellungen verwendet, aber sie diente lange Zeit als Sitz der Bruderschaft der Weißen Büßer (Pénitents blancs).
Espalion ist ein regionales Zentrum im oberen Lot-Tal. Mit den alten Gerberhäusern und einer schönen gotischen Brücke besitzt es ein sehr ursprüngliches Stadtbild. Beherrscht wird das Stadtbild von der Ruine der Burg Calmont d’Olt. Am Flussufer führen steinerne Stufen von den alten Häusern mit ihren Holzbalkonen bis an das Wasser und erinnern so an ihre frühere Funktion als Gerbereien.
Sehenswert:
Die Burg Calmont d’Olt erhebt sich auf einer 535 Meter hohen Basaltkuppe über dem Ort und dem Tal des Lot.
Die alte Brücke wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Ursprünglich war sie mit drei Türmen befestigt. Bis ins 17. Jahrhundert erhoben die Burgherren vom Calmont einen Brückenzoll. Danach wurde sie von der Gemeinde erworben und die Türme abgerissen. Die Bogenbrücke aus rotem Sandstein mit ihren vier spitzen Bögen ruht auf Pfeilern, die zu Verteidigungszwecken mit spitzen Bastionen versehen sind. Seit 1998 ist die Brücke als Teil des Weltkulturerbes der UNESCO „Jakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet.
Die Perserkirche ist aus rosa Sandstein im romanischen Stil errichtet. Lediglich die Nordkapelle stammt aus dem 15. Jahrhundert. Das Tympanon über dem Eingangsportal zeigt die Apokalypse, das Jüngste Gericht und das Pfingstwunder. In einer kleinen Nische oberhalb des Portals ist eine Darstellung der "Heiligen Drei Könige" zu sehen.
Rodez (Département Aveyron)
Rodez
liegt am Südwestrand des Zentralmassivs in einer Meereshöhe von 633 Metern.
Die Silhouette der Stadt mit ihren ca. 27.000 Einwohnern ist von der
Kathedrale mit ihrem 80 Meter hohen Renaissanceturm beherrscht. Das mehr als
2000 Jahre alte Rodez erlebte unter der römischen Herrschaft eine erste Blüte
und besaß damals bereits ein Theater und eine Wasserleitung. Als Bischofssitz
erhielt sich Rodez eine gewisse Bedeutung auch nach Zusammenbruch des römischen
Reiches. Im 15. und 16. Jahrhundert erlebte es einen wirtschaftlichen
Aufschwung im Kreuzungspunkt verschiedener Handelswege. Im Zuge der französischen
Revolution wurde es Sitz des Départements Aveyron. In den 60er Jahren begann
ein wirtschaftlicher Aufschwung unter anderem mit der Ansiedlung des
Bosch-Werkes.
Sehenswert:
Die Kathedrale Notre-Dame von Rodez zählt zu der kleinen Gruppe der gotischen Bauwerke in Südfrankreich. Der Baubeginn war mit 1277 relativ spät, und die Bauzeit zog sich sehr lange hin. Das Langhaus wurde erst Mitte des 16. Jahrhunderts fertig. Die massive Westseite unterscheidet sich deutlich von den Kathedralen in Chartres oder Reims. Das liegt daran, dass die Kirche zur Bauzeit außerhalb der Stadtmauer lag, und daher auch zur Verteidigung dienen musste. Vor allem die untere Hälfte der westlichen Außenfront lässt noch heute den Wehrcharakter erkennen. Es fehlt auch das Mittelportal; als Ausgleich ist der obere Teil durch ein riesiges Maßwerkfenster und einem Renaissancegiebel hervorgehoben.
Conques
liegt im französischen Zentralmassiv,
am Ufer des Flusses Dourdou. Es wurde zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs erklärt.
Die Abtei und die Brücke der Pilger stehen auf der UNESCO-Liste des
Weltkulturerbes. In Conques wurde schon im frühen Mittelalter die Heilige
Fides (frz: Sainte-Foy) verehrt, die Stadt gehörte zu den bedeutendsten
Pilgerstädten Frankreichs auf dem Weg nach Santiago de Compostela in Spanien. Die
romanische Klosterkirche Sainte-Foy und sein kleines Museum gehören zu den Höhepunkten
der Kulturgeschichte des südlichen Frankreich. Trotzdem ist der Ort wegen
seiner abgelegenen Lage wenig besucht, aber außerordentlich angenehm.
Die Kirche hat ihren Namen nach der heiligen Fides, im Französischen Sainte-Foy genannt. Fides war der Name eines kleinen Mädchens, das zur Märtyrerin geworden war. Sie war die Tochter eines angesehenen Bürgers von Agen und am 6. Oktober des Jahres 303 im Alter von 12 Jahren auf Befehl des Dacius zum Tode durch Enthauptung verurteilt worden, weil sie sich angeblich geweigert hatte, die heidnischen Götter anzubeten. Sie war damit eine der ersten der vergleichsweise wenigen französischen Märtyrer. Die religiöse Fantasie und die emotionale Erregung erfuhren noch eine bedeutsame Steigerung durch den Umstand ihres jugendlichen Alters und ihrer damit verbundenen Jungfräulichkeit. Ihre Gebeine sind am 14. Januar 866 nach einem Raub feierlich hierher gebracht worden und wurden seitdem mit inbrünstiger Andacht verehrt.
Die Klosterkirche, die einen älteren karolingischen Bau ersetzte, wurde kurz nach 1041 begonnen und zu Beginn des 12. Jahrhunderts weitgehend vollendet und steht damit in der Phase der Früh- und Hochromanik. Im Mittelalter gehörte sie zu einer Benediktinerabtei. Nach Saint Philibert in Tournus in Burgund besitzt sie möglicherweise das älteste Tonnengewölbe großen Ausmaßes, das ungefähr 1060 gebaut wurde.
Figeac liegt nördlich des Lot-Tals, am rechten Ufer des Flusses Célé. Die Altstadt hat im Wesentlichen ihren mittelalterlichen Charakter bewahrt. Aus dem 13. bis 16. Jahrhundert gibt es noch viele Häuser. Der typische Baustil besteht aus dreigeschossigen Gebäuden mit Arkaden im Erdgeschoss, hinter denen sich meist Geschäfte befinden. Im ersten Stock waren die Wohnräume, und das offene Dachgeschoss wurde als Lager oder Stapelraum genutzt. In der Wohnebene sind häufig gotische Fensterformen und eine Galerie anzutreffen. An den Fassaden findet man oft verspielte Erker und reich verzierte Türen.
Sehenswert:
Im ''Musée Champollion'' wird das Leben und Wirken von Jean-François Champollion gewürdigt. Der Sprachwissenschaftler und Ägyptologe erlangte durch die Übersetzung des Steins von Rosette und der damit verbundenen Entzifferung der Ägyptischen Hieroglyphen Weltruhm. Auf der ''Place des Écritures'' (Schriftenplatz) liegt eine überdimensionale Kopie des Steins von Rosetta, die vom Bildhauer Joseph Kosuth geschaffen wurde. Das Original des Steins wird im British Museum in London aufbewahrt. Die runden Obelisken im Westen und Süden der Stadt sind als die ''Nadeln von Cingle und Lissac'' bekannt. Sie sind jeweils auf einer zylindrischen Steinbasis errichtet und 14,5 bzw. 11,5 Meter hoch. Der Zweck der Monumente ging verloren. Es wird vermutet, dass sie als Grenzsteine von Ländereien oder als Hinweis für die Jakobspilger dienten.
Die ''Kirche Saint-Sauveur'' gehörte zur ehemaligen Abtei und wurde 1092 zu Zeiten des Abtes Hugo von Cluny geweiht. Trotz der Ergänzung von Seitenkapellen im 14. Jahrhundert und Zerstörungen während des Hundertjährigen Krieges und der Religionskriege wurde der ehemalige Plan weitgehend erhalten. Die ''Kirche der Karmeliter'' am Eingang zur Stadt in der Nähe des Hospitals gelegen, ist der letzte sichtbare Rest des ehemaligen Karmeliterklosters.
Die ''Kirche Notre-Dame du Puy'' ist romanischen Ursprungs, hat aber jetzt die typische Form der karolingischen Basilika. Sie wurde mehrmals umgebaut, zuletzt im 14. und 18. Jahrhundert. Der Chor enthält schöne romanische Schnitzereien und einen großen Nussbaum-Retabel von 1696.
ist eine Region im Südwesten
Frankreichs. Die
Region besteht aus den fünf Départements:
- Dordogne,
- Gironde,
- Landes,
- Lot-et-Garonne und
- Pyrénées-Atlantiques.
Sie hat eine Fläche von 41.308 km² und 2.900.000 Einwohnern (Stand 1999) und damit eine Bevölkerungsdichte von 70 Einwohnern pro km².
Hauptort ist Bordeaux.
Fläche: 9.000 Quadratkilometer
Bevölkerung: 390.000
Hauptstadt: Périgueux
Administrative Gliederung: Das Département ist in 4 Arrondissements
aufgeteilt
· Périgueux,
· Bergerac,
· Nontron,
![]() |
Das Périgord wird heute in mehrere Gegenden
unterteilt, die aus touristischen und historischen Gründen so benannt
wurden:
|
Hier haben wir unsere Ferienwohnung!
Die Gemeinde hat etwas über 600 Einwohner. Sie liegt
am Südufer der Dordogne und grenzt bereits an das benachbarte Département
Lot in der Region Midi-Pyrénées. Direkt am Fluss liegt der Ortsteil ''Le Port''
mit dem Hafen, der Gemeindehauptort liegt rund einen Kilometer vom Fluss
entfernt und wird vom Bach ''Marcillande'' durchquert, der in die Dordogne mündet
und in seinem Mündungsabschnitt die Bezeichnung ''Germaine'' führt. Dieser
Bach wurde im südlichen Gemeindegebiet zu einem See aufgestaut und dort ein
Freizeitzentrum (''Base de Loisirs du Marais'') errichtet.
Infos unter: http://www.grolejac.com/
Ausflugsziele:
Da wir 2008 schon einmal kurz im Périgord waren, sind hier jene Attraktionen nicht aufgezählt, die wir damals schon gesehen haben. Siehe dazu unseren Hausbootbericht 2008!
im Périgord Noir
· Sarlat
· Beynac-et-Cazenac
· Castelnaud-la-Chapelle
· Marqueyssac
· La Roque-Gageac
· Limeuil
· Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil
· La Madeleine
· Grotte de Rouffignac
· Eyrignac
· Villefranche-de-Périgord
im Périgord.Blanc
· Périgueux
im Périgord.Vert
· Brantôme
im Département Lot
· Regionaler Naturpark Causses du Quercy
· Rocamadour
· Gramat
· Grottes de Lacave
· Gouffre de Padirac
· Grotte du Pech-Merle (Célé-Tal)
· Saint-Cirq-Lapopie (Lot-Tal)
· Cahors (Lot-Tal)
Sonstiges
· Schifffahrt auf der Dordogne
·
Zugsausflug nach Bordeaux? (Fahrzeit 2:45 pro Richtung)
Das offiziell als "Sarlat-La-Canéda" bezeichnete, knapp 10.000 Einwohner zählende Städtchen, liegt etwa 10 km nördlich der Dordogne malerisch in einer Talsenke. Den Reiz Sarlats macht hauptsächlich die Altstadt mit ihren gut erhaltenen Häusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert aus. Die honig- und ockerfarbenen Gemäuer verbreiten im sanften perigordinischen Licht eine ganz zauberhafte Atmosphäre. Dieses Musterbeispiel einer gewachsenen mittelalterlichen Stadt wird allerdings seit dem 19. Jahrhundert ein wenig brutal durch die "Traverse" (Rue de la République) in zwei Hälften geteilt. Während der Westteil unscheinbarer ist und kaum touristische Beachtung findet, trumpft das östliche Stadtviertel mit seinen mittelalterlichen Attraktionen auf. Den besten Eindruck des mittelalterlichen Sarlat gewinnt man bei einem Spaziergang durch die kühlen, schattigen Gassen und Innenhöfe, die sich rund um die Cathédrale Saint-Sacerdos ranken. Gegenüber befindet sich das schönste Haus der Altstadt, das Maison de La Boétie. Hinter der Kathedrale gibt die Lanterne des Morts Rätsel auf - niemand weiß mehr so genau, wofür dieser konisch geformte Turm aus dem 12. Jahrhundert eigentlich errichtet wurde.
Sehenswert:
· Maison de la Boétie:
Das Haus befindet sich am Place du Pérou und ist das Geburtshaus von Etienne de La Boétie, einem Schriftsteller und Freund Montaignes. Charakteristisch sind die auffälligen Fenster und das steile, mit schweren Steinplatten ("Lauzes") gedeckte Dach.
Links neben dem Haus beginnt die reizvolle Passage Henri-de-Ségogne. Dort werden kunsthandwerkliche Erzeugnisse angeboten. Die Passage führt durch Bögen, Gewölbe und Gänge bis zum Hôtel de Maleville, in dem das Fremdenverkehrsamt untergebracht ist.
·
Gänsemarktplatz:
Die "Place du Marché-aux-Oies" ist sehr malerisch von Türmchen und Treppen gesäumt. Hier hat man dem Tier des Périgord - der Gans - ein Denkmal gesetzt. Heute noch findet hier im Winter jeden Samstag der Gänsemarkt statt, auf dem die vortreffliche Gänseleber (Foie Gras) des Périgord verkauft wird.
· Lanterne des Mortes:
Etwas kurios ist diese aus dem 12. Jahrhundert stammende "Totenleuchte". Der Rundturm besteht im Inneren aus zwei Räumen, wobei der obere jedoch zu klein ist, um aufrecht darin stehen zu können. Über den ursprünglichen Zweck gibt es mehrere Theorien:
Der Turm könnte in Gedenken an den Hl. Bernard gebaut worden sein, der in der Gegend mit gesegneten Broten Kranke geheilt hat. Auch könnte er als Totenleuchte gedient haben, aber da der oberste Raum so klein ist, weiß man nicht, wie dies funktioniert haben soll. Schließlich kommt auch noch eine Nutzung als Totenkapelle in Frage.
· Place de la Libérte:
Nach einer Entdeckungstour durch das mittelalterliche Sarlat kann man sich auch diesem Platz in einem der vielen Straßencafés bei einem Café au Lait erholen und entspannt die anderen Touristen beobachten. An diesem Platz finden sich auch das Rathaus aus dem 17. Jahrhundert sowie die nicht mehr genutzte Kirche Sainte-Marie, die heute als Markthalle dient.
Ein ständig wiederkehrendes Ereignis in Sarlat ist der weit über die Stadtgrenzen hinaus beliebte Markt. Der große Markt, der sich über die komplette Altstadt ausbreitet, findet samstags statt. Dort gibt es wirklich alles: Erzeuger aus der Region verkaufen ihre Spezialitäten wie Foie Gras, Trüffel, Walnüsse, Erdbeeren, Gewürze. Fliegende Händler versuchen, billige Imitate der berühmten Laguiole-Messer massenweise an den Mann zu bringen. Zig Stände bieten Textilien, Haushaltswaren und was man sonst so braucht feil. Eine Alternative ist der kleinere Markt am Mittwoch. Hier werden nur Lebensmittel verkauft und der Andrang ist bei weitem nicht so groß wie bei dem samstäglichen Großereignis. Schlendern Sie in aller Ruhe an den Ständen vorbei und profitieren Sie überall von den angebotenen Kostproben!
Castelnaud selbst ist wunderschön und bietet tolle Aussichten auf die Dordogne und die benachbarten Burgen! Das Museum von innen macht Geschichte zum Leben mit echten Waffen und Werkzeugen aus dem Mittelalter.
Info: http://www.castelnaud.com/fr/
Info: http://www.marqueyssac.com/
Der Ort ist berühmt für seine reizvolle Lage am Fuß
einer hoch aufragenden, nach Süden ausgerichteten Felsklippe in einer
Schleife der Dordogne. La Roque-Gageac wird touristisch geschätzt als Teil
eines der schönsten Abschnitte des Dordogne-Tals, für ihr nahezu
mediterranes Klima und ihre tropische Vegetation.
Zwischen Dordogne und der senkrecht aufsteigenden Felsklippe „eingezwängt“ reihen sich die jüngeren Häuser des Ortes an der schmalen Uferstraße auf. Die übrigen meist älteren Häuser staffeln sich auf schmalen Terrassen, in zwei bis vier Stufen hinter- und übereinander. Die obersten Häuser stoßen teilweise gegen den Fels. Die zwischen ihnen verbindenden Gässchen und Treppen schließen Fahrzeuge aus. Hier mischten sich Häuser der Bauern und Handwerker mit den Manoirs betuchter Bürger. Das Ensemble von La Roque-Gageac beeindruckt Besucher von jeder Seite aus, allerdings wird allgemein der Anblick von Westen, bei untergehender Abendsonne, als der schönste beschrieben. Den weiträumigsten Überblick über Dorf und Tal bietet sich vom Vorplatz der über den Häusern des Dorfes gelegenen Kirche. Von hier kann eine der eindrucksvollsten und geschichtsträchtigsten Festungen des Périgords, die Burg Castelnaud, gesehen werden. Wenn man die Uferstraße verlässt und über eine steil ansteigende Treppe in die mittelalterlich geprägte Szenerie des Dorfes eindringt, taucht man schon bald in eine grüne und – je nach Jahreszeit – farbig blühende Oase ein, in eine mediterran oder gar tropisch anmutende Vegetation, die derjenigen der Côte d’Azur sehr nahe kommt und eine dem französischen Midi ähnliche Atmosphäre erzeugt. Der Weg nach oben ist mit intensivem Grün der exotischen Pflanzen derart überwuchert, dass es hier trotz intensiver Sonnenstrahlung dämmrig erscheint. An der höchsten Stelle des Dorfes erreicht man die Kirche, deren Terrasse sich inmitten des Jardin Exotique befindet. La Roque-Gageac wird deshalb gemeinhin als „Kleines Nizza“ des Périgord bezeichnet.
Der Ort liegt an der Mündung der Vézère in die Dordogne. Sehenswert ist der Panoramagarten von Limeuil. Info: http://www.jardins-panoramiques-limeuil.com/index.html
Laut Martin Walker gibt es am Flussufer das Pizza-Restaurant „Le Chai“ mit einer unglaublichen Anzahl von Pizza-Variationen. Und dazu gibt’s auch Cidre!
Stolz wirbt das Städtchen am Unterlauf der Vézère mit dem Titel „Hauptstadt der Vor- und Frühgeschichte“. Das Dorf wird überragt von einem gewaltigen Felsmassiv, vor dem, etwa in halber Höhe des Berges, die Ruinen eines Schlosses aus dem 10/11. Jahrhundert und ein viereckiger Bergfried stehen.
Rund ein Dutzend prähistorischer Höhlen und ebenso viele Siedlungsstätten, wie zum Beispiel Laugerie Basse und Laugerie Haute, finden sich in der näheren Umgebung. Hinzu kommen einige der schönsten Grotten des Landes. Im Jahr 1913 kaufte die Stadt die Ruine eines auf einer natürlichen Terrasse im Felsen über dem Ort liegenden Renaissance-Schlösschens, das in der Revolution zerstört worden war, und richtete dort nach der Restaurierung 1918 das Musée National de Préhistoire ein. Seine Bestände gelten heute als eine der umfangreichsten Sammlungen prähistorischer Funde der Welt. Geschnitzte Elfenbeine, kleine Flachreliefs und bearbeitete Knochen geben ein beredtes Zeugnis vorgeschichtlicher Kunst.
Seit 1992 ist mitten im Ort unter dem Abri Pataud eine prähistorische Siedlungsstätte zugänglich, die den Besucher eindrucksvoll und gut aufbereitet in die Steinzeitkultur einführt.
Im Ortsteil Cro-Magnon steht das gleichnamige Hotel. Vor dessen Errichtung wurden hier 1868 drei Menschenskelette gefunden, die als Überreste des Homo sapiens sapiens identifiziert und nach dem Ort ihrer Auffindung Cro-Magnon genannt wurden.
Der nach Süden ausgerichtete Abri befindet sich auf
der rechten Talseite der Vézère
flussabwärts von Tursac. Er liegt unterhalb einer 45 Meter
hohen Felswand, die aus flachliegenden Kalken
aufgebaut wird. Weiter oben im Felsen von La
Madeleine folgen dann eine troglodytische Siedlung aus dem 8.
Jahrhundert in einem zweiten Abriniveau und darüber die Burg Petit Marzac.
Unmittelbar flussaufwärts schließt der Vézère eine sehr große Mäanderschleife
mit einem Radius von etwa 500 Meter und trifft dann auf die Felswand. Der Abri
wurde durch Unterspülung vom Fluss ausgewaschen.
Die Höhle liegt etwa 5 Kilometer südlich von
Rouffignac, an der rechten Talseite des Bächleins Labinche. Sie befindet sich unterhalb eines
Höhenrückens, der die Wasserscheide zwischen den Flüssen Isle
und Vézère
darstellt.
Die Höhle ist mehr als 8 Kilometer lang und wird jetzt zu Besuchszwecken
mit einer kleinen Elektrobahn befahren, die entlang des Hauptgangsystems 2
Kilometer tief in den Berg vordringt. Es bestehen 10 Schachtöffnungen, die in
ein tieferes Höhlenstockwerk führen. Eigenartigerweise wurden bedeutende
Bildkompositionen oft unmittelbar an diesen gefährlichen Stellen angebracht.
Von dem tieferen Stockwerk wurden weitere 4 Kilometer erkundet.
Info:
http://www.grottederouffignac.fr/
Die Gärten von Eyrignac gehören zum Landsitz von Eyrignac. Der weitläufige Garten um das von Antoine de Costes de la Calprenède 1653 erbaute Herrenhaus wurde ursprünglich von einem in Paris lebenden Nachfahren in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dem Geschmack der Zeit entsprechend angelegt. Im 19. Jahrhundert mehrfach umgestaltet, weg vom formalen französischen Garten, ist das heutige, alten Handschriften und Darstellungen nachempfundene Aussehen dem Vater des jetzigen Besitzers, Gilles Sermadiras de Pouzols de Lile, zu verdanken. Die sich auf einem Hügel über 4 ha ausbreitende Gartenanlage wird ständig von mehreren Gärtnern betreut.
Das Bestreben war, bei der Neugestaltung Aspekte des geometrischen Gartens in die pittoreske Gartenanlage zu reintegrieren. Sie besteht aus immergrünen Pflanzen und ist abwechslungsreich gestaltet.
Villefranche gilt als die älteste Bastide
des Périgord: Sie wurde im Jahr 1261 durch Wilhelm von Bagneux im Auftrag von
Poitiers, dem Bruder von König Ludwig IX., als militärisches und ziviles
Bollwerk gegen die Engländer gegründet. Im Jahre 1463 − nach schweren
Zerstörungen während des Hundertjährigen Krieges − ordnete der
französische König Ludwig XI. den Wiederaufbau des Städtchens an und bestätigte
die alten Privilegien (Steuerfreiheit etc.). In den Hugenottenkriegen
des 16. Jahrhunderts war der Ort erneut umkämpft.
Sehenwürdigkeiten:
Die Stadt ist Hauptstadt des Départements Dordogne und hat ca. 30.000 Einwohner. Der Fluss Isle durchquert von Ost nach West die Stadt.
Der mittelalterliche Marktflecken namens Puy-Saint-Front stand bereits im 11. Jahrhundert ebenbürtig neben der antiken Stadt Vesuna, doch erst 1251 schlossen sich die beiden Städte unter dem Namen Perigueux zusammen.
Mitten im reizenden Altstadtviertel liegt die Kathedrale Saint-Front, die
erst im 17. Jahrhundert zur Bischofskirche erhoben wurde. Die heute größte
Kuppelkirche Frankreichs entstand nach 1120 über dem Grundriss des
griechischen Kreuzes. Vor allem der Außenbau hatte unter der «Restaurierung»
Paul Abadies im 19. Jahrhundert zu leiden: Im Sinne der Neoromanik ließ er
die fünf gewaltigen Kuppeln mit Schuppen belegen und mit Laternen besetzen,
um die orientalische Note des Bauwerks zu unterstreichen.
Im Innenraum wurden die Wände bloßgelegt, so dass nun die Sprache der Architektur ungeschminkt im Vordergrund steht. Mächtige, durchbrochene Vierungspfeiler tragen die Kuppeln und die Tonnen, welche die Raumabschnitte miteinander verbinden.
Vorbei am einzigen erhaltenen Turm der mittelalterlichen Stadtmauer, der Tour Mataguerre, gelangt man zur Kirche Saint-Etienne-de-la-Cité und damit in den Bereich des antiken Vesuna. Die neben Cahors älteste Kuppelkirche Südwestfrankreichs, am Ende des 11. Jahrhunderts begonnen, fiel 1577 weitgehend der Zerstörungswut der Hugenotten zum Opfer. Von den ursprünglich vier Kuppeln sind nur zwei erhalten geblieben, dennoch ist der Eindruck großartig. Sowohl der Außenbau als auch das Innere der Chorpartie sind schmuckvoller gegliedert als das einzige erhaltene Joch im Saal. Das lässt auf ein jüngeres Entstehungsdatum des Chores und damit auf einen für das Mittelalter unüblichen Bauvorgang, nämlich von Westen nach Osten, schließen.
In unmittelbarer Nähe trifft man auf die Reste eines ehemaligen Rundtempels (Tholos) vermutlich aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., der einen Eindruck von der Größe des antiken Vesuna vermittelt. Es handelt sich um eine zylindrische Cella, den ummauerten Tempel-Innenraum, die heute den Namen Tour de Vesone trägt. Der Kultraum war ursprünglich von einem Säulenkranz umstellt, ein überdachter Vorbau bildete die Eingangshalle. Das gewaltige Loch im Mauerwerk der Cella soll der Legende zufolge der heilige Frontus geschlagen haben, als sich Heiden im Turm verschanzt hatten.
Heute sind nahezu alle historischen Bauten nach historischem Vorbild renoviert bzw. wiederhergestellt worden, wodurch sich eines der schönsten Stadtbilder von ganz Frankreich bestaunen lässt. Kathedrale und Altstadt stehen heute unter dem Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes.
Brantôme liegt auf eine Halbinsel in einer
Flussschleife der Dronne. Die Häuser der Ortschaft drängen sich um eine
Benediktinerabtei aus dem 9. Jahrhundert. Eine Brücke aus dem 16. Jahrhundert
verbindet die Abtei mit ihren Gärten. Der Ort wird auch als „Venedig des Périgord“
bezeichnet. Info:
http://www.brantome.reseaudescommunes.fr/
Das Kerngebiet dieses Naturparks
umfasst die Kalk-Hochebenen Causse de Gramat, Causse de Saint-Chels und Causse de Limogne. Das
Gebiet liegt im Département Lot und zählt durch seine herbe Schönheit und
die geringe Besiedelungsdichte zu den beeindruckendsten Landschaften
Frankreichs. Die Bezeichnung Hochebene ist allerdings trügerisch - das Relief
ist fast immer hügelig im Höhenbereich von 300 bis 400 Metern. Die Täler
der Flüsse Dordogne,
Lot
und Célé
strukturieren die Causses de Quercy in Ost-West-Richtung. Die Kalkplateaus
erstrecken sich über eine Fläche von ungefähr 8.000 km². Eine dicke vom Jurameer
abgelagerte Kalkschicht bildet die geologische
Basis. In dem durch Verwitterung porös gewordenen Gestein versickern die Niederschläge
sofort und bilden eine trockene steinige Hochebene, die von Trockenrasen
und Flaumeichen
dominiert wird. Hier sind die Landschaftsformen durch Karst-Erscheinungen wie Dolinen, Höhlen
und Naturschächten geprägt. Ein bekanntes Beispiel für einen solchen
Schacht ist der Gouffre de Padirac. Die in den Tälern fließenden
Gewässer sorgen dort für ein fruchtbares Land, das agrarisch genutzt wird.
Sie beeindrucken mit ihrer grünen Vegetation und ihren leuchtenden Felswänden.
Es gibt aber auch zahlreichen Flüsse, die Trocken-
und Erosionstäler ausbilden, wie z.B. der Alzou
oder die Ouysse,
die ¾ ihres Laufes unter der Erdoberfläche verbringt. Hier verschwindet der
Fluss an einer Versickerungsstelle
im Untergrund und kommt meist erst im Talgrund in Form einer Karstquelle
wieder ans Tageslicht.
Die Parkverwaltung mit dem Maison du Parc befindet sich in Labastide-Murat
Info: http://www.parc-causses-du-quercy.fr/
Das
in die Kalksteinfelsen gebaute Rocamadour, dessen mittelalterliche Häuser
sich an die steilen Abhänge über der Schlucht des Flusses Alzou schmiegen,
stellt ein imposantes Ensemble dar. Die Wallfahrt zur schwarzen Muttergottes von Rocamadour war im
Mittelalter sehr berühmt. Viele Wallfahrer kamen jedoch nicht aus eigenem
Antrieb hierher, sondern ihnen war die Pilgerfahrt als Buße auferlegt worden.
Diese Praxis des kanonischen Rechtes hatte sich zur
Karolingerzeit entwickelt und wandelte sich seit dem 13. Jahrhundert zu einer
vor allem in Holland
von weltlichen Gerichten verhängten Strafe. Davon zeugt die große zum
Heiligtum führende Treppe. Der Bußwallfahrer hatte nach der Ankunft in
Rocamadour ein Kleid aus grobem Stoff und Ketten an Hals und Arme anzulegen.
Dann musste er die Treppe zu einem Pranger auf den Knien hinaufsteigen. Vor dem Altar der Kapelle
erflehte er Vergebung, worüber ihm eine Bescheinigung ausgestellt wurde. Dann
konnte er das bleierne Pilgerabzeichen erwerben.
Gramat ist der namengebende Ort für den Causse de Gramat, einer Kalk-Hochebene mit markanten Karsterscheinungen. Der Ort liegt im Tal des Flusses Alzou, der etwa drei Kilometer unterhalb von Gramat versickert und erst westlich von Rocamadour als Karstquelle wieder ans Tageslicht kommt.
Grottes de Lacave
Tropfsteinhöhle in den Causses du Query, wird mit
einem kleinen Zug befahren.
Info: http://www.vert-marine.com/grottes-de-lacave-46/
Das
Höhlensystem ist durch einen unterirdischen Fluss entstanden, der sich über
hundert Meter tief in die verkarsteten Kalke
der Causses de Gramat
eingegraben hat und in die Dordogne
mündet. Eine hohe Dom-artige Aushöhlung dieser Flusshöhle brach ein und es
entstand ein kreisrundes Loch mit senkrechten Wänden, 33 m in Durchmesser und
75 m tief. Dieser Tageslichtschacht wurde von den Einheimischen einfach
Gouffre genannt, was Abgrund bedeutet. Der Gouffre und etwa 1 km des
unterirdischen Höhlensystems sind für den Tourismus geöffnet. Für den
Abstieg in den Gouffre wurde ein stählerner Turm mit 455 Stufen gebaut. Es
stehen aber auch zwei Fahrstühle zur Verfügung. Am Fuß des Gouffre führt
eine Rampe über den Schuttkegel in eine Tiefe von 103 m, von wo der Besucher
durch die ausgewaschene Röhre des Flusses geführt wird. Der Weg endet schließlich
am Fluss, von wo aus die Besucher mit Kähnen 500 m auf dem bis zu 4 m tiefen
Fluss weiter befördert werden. Danach kann die Höhle am Fluss entlang weiter
zu Fuß begangen werden. Besonderheiten sind der 94 m hohe Salle du Grand Dôme,
Salle des Grands Gours mit großen Sinterbecken,
ein 40 m hoher und 6 m breiter Stalagmit und ein 25 m langer, 4 m dicker Stalaktit,
der die Oberfläche des Flusses berührt. Etwa 1,1 km vom Eingang entfernt
endet die Besichtigungsmöglichkeit.
Info: http://www.gouffre-de-padirac.com/
Pech
Merle ist eine Tropfsteinhöhle
mit altsteinzeitlicher Höhlenmalerei.
Um die Felszeichnungen vor der Atemluft der Besucher zu schützen, können nur
700 Besucher jeden Tag die Höhle besichtigen. Das Fotografieren in der Höhle
ist verboten. Im Saal der Felsmalereien ist eine 40 m breite Galerie zu sehen.
Abgebildet sind Pferde, Wisente, Fische und Handnegative. Das bedeutet, die Hände
wurden auf die Wand gelegt und darum wurde mit einem Blasrohr rote Farbe (Rötel)
geblasen. Eine Untersuchung des Jahres 2011 zeigte, dass es während der
Epoche des Gravettiens
tatsächlich Pferde mit Tigerscheckung gab, die den gepunkteten Pferden
von Pech Merle entsprechen könnten.
Info: http://www.pechmerle.com/deutch.html
Saint-Cirq-Lapopie
liegt am südwestlichen Rand des Zentralmassivs auf den Klippen des linken Lot-Ufers, circa ein
Kilometer vor der Mündung des Célé
in den Lot. Den durch die Ruinen der ehemaligen Burg überragten und einer
Stadtmauer umschlossenen Ort betritt man durch befestigte Tore. Die steilen
Gassen des Ortes sind geprägt durch ziegelgedeckte Giebelhäuser aus dem 13.
bis 16. Jahrhundert. Viele Künstler haben sich im Dorf niedergelassen und
bieten ihre Erzeugnisse an. Am Fuße des Felsens Lapopie erinnern Mühlen,
Schleusen und der Hafen sowie der Leinpfad an die Zeit der florierenden
Binnenschifffahrt auf dem Lot.
Cahors ist seit dem frühen Mittelalter Bischofssitz und war aufgrund seiner verkehrsgünstigen, aber geschützten Lage schon im 6. Jahrhundert eine wohlhabende Handelsstadt. Seit dem 9. Jahrhundert unterstand Cahors den Herzögen von Toulouse. Zu ihrer höchsten Bedeutung stieg die am Jakobsweg gelegene Stadt im 13. Jahrhundert auf. Damals wurde Cahors, was aus heutiger Sicht überraschen mag, zum ersten Bank- und Börsenzentrum Europas, als sich die lombardischen Gläubiger des Bischofs, der im Albigenserkreuzzug den berüchtigten Simon IV. de Montfort mit Truppen unterstützt hatte, in der Stadt niederließen.
Sehenswürdigkeiten:
· Pont Valentré: Brücke aus dem 14. Jahrhundert mit drei befestigten Türmen, sechs Bögen und mit spitzen Bastionen bewehrten Pfeilern. Das außergewöhnliche Beispiel eines mittelalterlichen Verteidigungsbauwerkes wurde zum Wahrzeichen von Cahors.
· Kathedrale Saint-Étienne: die Kathedrale mit ihren Ursprüngen aus dem 11. Jahrhundert ist die Hauptkirche von Cahors und Sitz des Bischofs.
…kommen wir zunächst wieder in die Region Auvergne, diesmal allerdings
ins Département Allier. Aber
schon in Digoin wechseln wir nach Burgund, ins Département Saône-et-Loire.
Der Ort liegt am Fluss Besbre,
der wenige Kilometer weiter in die Loire
mündet.
Ein Stichkanal des Canal latéral à la Loire (deutsch:
Loire-Seitenkanal) endet hier in einem Hafenbecken.
Im Hafenbecken von Dompierre wurde eine Bootsbasis eingerichtet, wo
Hausboote
an Touristen vermietet werden.
Sehenswürdigkeiten:
- ''Château de Chambonnet'', Schloss aus dem 16. Jahrhundert
- ''Maison de la Tour'', Fachwerkhaus
Canal latéral à
la Loire (Loire-Seitenkanal)
Es handelt sich um einen
Schifffahrtskanal vom Typus Seitenkanal, der ohne eigene Scheitelhaltung dem
Flussverlauf der Loire folgt. Er führt auf einer Länge von 196 Kilometern
von Digoin bis Briare und überwindet dabei eine Höhendifferenz von 98 Metern
mit 37 Schleusen.
Die Schleusen sind für Schiffe der Normgröße Freycinet
ausgelegt. Zur Überquerung der Loire-Nebenflüsse wurden mehrere Kanalbrücken
angelegt, die bekanntesten sind jene von Digoin (über die Loire), von Le Guétin
(über den Allier) und von Briare (über die Loire).
Mehrere Stichkanäle verbinden den Kanal mit wichtigen Orten bzw. dem Fluss, wo die Schiffe bei geeignetem Wasserstand auf die Loire überwechseln können, einer davon ist der Stichkanal nach Dompierre-sur-Besbre.
Canal
de Roanne à Digoin
Dieser Kanal ist im Wesentlichen eine
Fortsetzung des Loire-Seitenkanals im Oberlauf der Loire. Er beginnt im
Hafenbecken von Roanne, verläuft generell in nördlicher Richtung und führt
immer am linken Ufer des Flusses Loire
entlang, bis er nach 55 Kilometern, bei Chavanne, in den Loire-Seitenkanal
einmündet. Dieser überquert zwei Kilometer weiter die Loire mit einer 240
Meter langen Kanalbrücke und geht auf der anderen Seite in den Canal du Centre (deutsch: Zentrumskanal) über,
der eine Verbindung zur Saône
und weiter zum Mittelmeer herstellt. Die Stadt Digoin ist damit ein wichtiger
Kreuzungspunkt der französischen Wasserwege.
Die Stadt liegt am rechten Ufer der Loire, an der Einmündung
des Nebenflusses Arroux.
Während mehrerer Jahrhunderte entwickelten sich die Aktivitäten der Stadt am
Flussufer, wo ein Hafen an der Loire eingerichtet worden war. Von da aus wurde
Wein aus der Gegend von Mâcon
und Chalon-sur-Saône, Holz aus dem Morvan, sowie Steinblöcke
in das Loire-Tal und nach Paris exportiert. Am Ende
des 18. Jahrhunderts wurde von Burgund aus die Errichtung des Canal du
Charolais (heute: Canal du Centre) vorangetrieben, um die Saône
mit der Loire zu verbinden. Dieser Kanal wird ab 1794 schiffbar und
intensiviert die Probleme mit der unzuverlässigen Schiffbarkeit der Loire.
Durch Bau des Roanne-Digoin-Kanals (1832) und des Loire-Seitenkanals reduziert
sich allmählich die Schifffahrt auf der Loire selbst und wird während der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ganz eingestellt. Eine steinerne Kanalbrücke
von 243 Metern Länge (elf Bögen) ermöglicht die Verknüpfung des
Zentrumskanals mit dem Loire-Seitenkanal. Am Ende des 19. Jahrhunderts wird
Wasser des Flusses Arroux bei Gueugnon
abgezweigt und über einen Versorgungskanal östlich der Stadt in den Canal du
Centre geleitet, um die Wasserversorgung des Kanals zu verbessern. Dieser
Kanal war damals für kleine Schiffe befahrbar. In den 1950er Jahren wurde der
Hafen Gueugnon geschlossen und die Schifffahrt auf diesem Versorgungskanal
eingestellt.
Sehenswürdigkeiten:
Er beginnt nach offizieller Kilometrierung bei Chalon-sur-Saône, an der
Abzweigung von der kanalisierte Saône, verläuft zunächst in nordwestlicher
Richtung, schwenkt bei Chagny auf Südwest und endet nach 112 Kilometern im
Stadtgebiet von Digoin, wo er seine Fortsetzung im Loire-Seitenkanal findet.
Der Kanal ist vom Typus her ein Wasserscheidenkanal. Seine Scheitelhaltung
liegt bei Montchanin in einer Höhe von 301 Metern, wo zur Wasserversorgung
eine Vielzahl von Speicherseen angelegt wurde. Der Kanal verfügt über 61
Schleusen, 35 davon überwinden die Höhendifferenz von 126 Metern zur Saône,
26 Schleusen
werden für den 75 Meter hohen Abstieg zur Loire benötigt. Nach seiner
Inbetriebnahme 1793
mündete der Kanal bei Digoin in die Loire, eine Fortsetzung auf dem
Loire-Seitenkanal wurde erst 1838 möglich, als der Bau des Loire-Seitenkanals
Digoin erreichte. Die Kanalbrücke über die Loire, bei Digoin, gehört also nicht,
wie vielfach behauptet, zum Canal du Centre, sondern zum Loire-Seitenkanal,
der auch heute noch bis in das Stadtzentrum von Digoin reicht und erst dort in
den Canal du Centre übergeht.
Die Stadt liegt am Schifffahrtskanal Canal du Centre, sowie am parallel
verlaufenden Fluss Bourbince. Paray-le-Monial ist vor allen Dingen durch die
Prioratskirche Sacré-Cœur bekannt. Dort ist heute der
Sitz der katholischen Bewegung Gemeinschaft Emmanuel. Das 973 von Graf Lambert
von Chalon gegründete Kloster
wurde bereits 999
durch den Bischof von Auxerre dem Kloster
Cluny unterstellt. In der Folge der Angliederung wurde 1004 die erste
Klosterkirche (Paray I) eingeweiht, die aber, trotz der Erweiterung durch den
Anbau einer Vorhalle (Paray II) bereits zwischen etwa 1090 und 1130 unter Abt Hugo
von Cluny durch einen Neubau (Paray III) ersetzt wurde, der noch
bis heute erhalten ist. Dieser Neubau lehnte sich in seiner Gestaltung
wesentlich an die nur wenige Jahre zuvor begonnene Kirche von Cluny an; daher
stammt auch der häufig gefundene Beiname Klein-Cluny. Seit dem späten 19.
Jahrhundert ist Paray-le-Monial mit seiner Kirche einer der
meistbesuchten Pilgerorte
Frankreichs. Die Pilgerfahrten nehmen Bezug auf die Herz-Jesu-Verehrung,
ausgelöst durch die Visionen der Marguerite-Marie Alacoque in der zweiten Hälfte
des 17. Jahrhunderts.
Sehenswürdigkeiten:
Die französische Verwaltungsregion Elsass (Région
Alsace) wurde 1973 geschaffen.
Sie besteht aus den beiden Départements
Bas-Rhin und
Haut-Rhin.
Der Elsass ist mit 8.280 km² die flächenmäßig kleinste Region auf dem französischen Festland und hat 1.845.687 Einwohner (Stand 1. Januar 2010).
Hauptstadt der Region ist Straßburg.
Colmar liegt an der Elsässer Weinstraße und bezeichnet sich gern als Hauptstadt der elsässischen Weine. Die Stadt ist berühmt für ihr gut erhaltenes architektonisches Erbe aus sechs Jahrhunderten und für ihre Museen, darunter das Unterlinden-Museum mit dem Isenheimer Altar. Im Südosten wird der Ort in einem Rechtsbogen von der Lauch durchflossen, der unweit östlich in die Ill mündet. Die Bewässerung der Altstadt erfolgt seit dem 18. Jahrhundert auch durch den Canal du Logelbach, der Wasser bei Turckheim aus der Fecht nach Colmar ableitet.
Sehenwürdigkeiten:
Martinsmünster Colmar: Die Hauptkirche der Stadt ist das gotische Martinsmünster mit seinem 71 Meter hohen Turm.
Dominikanerkirche: In der im 13. Jahrhundert entstandenen Dominikanerkirche befindet sich das Gemälde „Madonna im Rosenhag“ von Martin Schongauer aus dem Jahr 1473 sowie im Chor die größte erhaltene Sammlung von mittelalterlichen Bleiglasfenstern der Stadt (14. Jahrhundert).
Franziskanerkirche:
Die ebenfalls großzügig dimensionierte ehemalige Franziskanerkirche, die
heutige protestantische Kirche Saint-Matthieu, besitzt innen einen für den
Oberrhein seltenen Lettner,
eine bemalte Holzflachdecke, eine Orgel von Andreas Silbermann sowie Fenster von Peter Hemmel von Andlau.
In Colmar befinden sich zahlreiche bedeutende Bürgerhäuser aus dem Mittelalter und der Renaissance, die der Altstadt über die Jahrhunderte ihren mittelalterlichen Charakter erhalten haben. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das am Fluss Lauch liegende Viertel Krutenau, elsässisch für Kräuter-Aue, welches französisch Petite Venise („Klein-Venedig“) genannt wird, das sehr schöne Häuser und Brücken beherbergt. Das Viertel grenzt an das ehemalige Gerberviertel (Quartier des Tanneurs), das ein ebenso einheitliches, wenn auch schlichteres, altertümliches Bild wie die Innenstadt aufweist.
Erbaut wurde die Stadt Anfang des 18. Jahrhunderts vom Festungsbauer Vauban zusammen mit seinem Geniedirektor Jacques Tarade, der sie als Planstadt im Form eines Achtecks mit zentralem Exerzierplatz, der heute als Marktplatz genutzt wird, und einem schachbrettförmig angelegten Straßennetz als Idealform einer Festungsstadt anlegte. In der Stadt gab es Unterkünfte für die Soldaten und Offiziere, Versorgungseinrichtungen, eine Kirche, Häuser für nicht-militärische Einwohner der verschiedenen Stände sowie eine beeindruckende Anlage aus Mauern, Gräben und Toren um die Stadt.
Hintergrund: Nachdem das stark befestigte Breisach im 17. Jahrhundert französisch geworden war, musste es 1697 nach dem Frieden von Rijswijk wieder an Österreich zurückgegeben werden. So wurde für Frankreich eine neue Grenzbefestigung am Rhein notwendig. Also beauftragte Ludwig XIV., der Sonnenkönig, seinen Festungsarchitekten Vauban mit dem Bau einer Gegenfestung zu Breisach. Dieser errichtete 1699 bis 1703 die damals größte Befestigungsanlage nach dem Muster einer barocken Reißbrettsiedlung. Das Baumaterial wurde auf dem eigens hierfür errichteten Schifffahrtskanal Canal de Rouffach (heute: Canal Vauban) aus den Vogesen herangeschafft.
Da die Stadt in der Ebene angelegt wurde, war es möglich, die Idealform des Festungsbaus umzusetzen. Damit war die Stadtanlage repräsentativ für die Militärarchitektur des Barock, als unter Ludwig XIV. viele befestigte Städte an den französischen Grenzen angelegt wurden.
Grundriss der Stadt: