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Tagesleistung |
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Strecke: |
Briare - Ménétreol |
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Fahrkilometer: |
40 |
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Schleusenkammern: |
5 |
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Reine Fahrzeit: |
5 Stunden 32 Minuten |
Sonntag, 2. Juni 2002
Länger wollen wir nicht bleiben, denn vom Feste feiern haben wir
noch vom Vortag genug. Beladen mit den Spezialitäten der Region (Rohschinken,
dunkles Brot und "Gigi", einer im Fett herausgebackenen Süßspeise,
starten wir in unsere letzte Tagesetappe, nach Cours-les-Barres, das wir um 1700
Uhr erreichen. Der Landeplatz ist reizend, mit viel Grün, Picknicktischen und
einer Quelle mit Bächlein. Allerdings ist es so drückend schwül, dass
zunächst einmal alle in Tiefschlaf versinken. Nur ich stecke meine Füße in
den Bach und halte die Stellung. Der Versuch, in dem nahegelegenen Restaurant
Abend zu essen misslingt – geschlossenen Gesellschaft. Also bleibt nur eins:
Essen an Bord. Der neben uns liegende Engländer, der schon den Ärmelkanal
überquert hat und bis Spanien möchte, hat offensichtlich immer ein Ohr bei
Petrus: er sagt uns 2 Tage Schlechtwetter voraus ...
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Tagesleistung |
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Strecke: |
Ménétreol – Cours-les-Barres |
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Fahrkilometer: |
38 |
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Schleusenkammern: |
9 |
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Reine Fahrzeit: |
5 Stunden 47 Minuten |
Montag, 3. Juni 2002
Nach nächtlichem Gewitterregen ist es bedeckt und kühl. Wir
legen um 0830 Uhr ab und gelangen bald zu einer mächtigen Doppelkammerschleuse,
an die sich die Überquerung des Allier-Tales anschließt. Die Kanalbrücke ist
vergleichbar mit der von Briare, allerdings "nur" 343 m lang und nicht
so elegant, wie die von Herrn Eiffel – trotzdem sehr eindrucksvoll!
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Tagesleistung |
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Strecke: |
Cours-les-Barres - Decize |
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Fahrkilometer: |
53 |
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Schleusenkammern: |
8 |
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Reine Fahrzeit: |
7 Stunden 34 Minuten |
Dienstag, 4. Juni 2002
Um 1120 Uhr sind wir bei der
Connoisseur-Basis Gannay eingelangt. Die Boxenmannschaft wartet schon, denn ich
habe uns vorher telefonisch angekündigt. Der Dieseltank wird aufgefüllt, eine
Gasflasche erneuert. Außerdem tauschen wir einen Fender, der sein Leben
ausgehaucht hat und erflehen ein zweites Putztuch, das uns besonders bei
Schlechtwetter immer gefehlt hat. Und zuletzt ersetzt der Mechaniker noch meinen
Rasierstecker, der stets nach einer halben Minute den Betrieb eingestellt
hat und mir immer nur eine Oberlippenrasur erlaubte. Um 1210 Uhr ist der
Boxenhalt erledigt und wir verlegen zum hübschen öffentlichen Anlegeplatz, wo
wir den Picknicktisch für unser Mittagessen nützen. Die Sonne ist wieder
herausgekommen und es ist ziemlich warm geworden.|
Tagesleistung |
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Strecke: |
Decize – Gannay-sur-Loire - Decize |
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Fahrkilometer: |
30 |
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Schleusenkammern: |
9 |
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Reine Fahrzeit: |
5 Stunden 47 Minuten |
Mittwoch, 5. Juni 2002
Das gelingt gerade noch, aber als wir das untere Schleusentor passieren
und auf die Loire hinausfahren, fängt es wieder heftig an zu regnen.
Diereizvolle Loire-Querung bis zur Einfahrt in den Canal du Nivernais
ist damit zwar verdorben, aber was soll’s, "the show must go on" ! Das
schreckliche Wetter hält an und die Leinenmannschaft muss bei jeder Schleuse
wieder hinaus in den Regen. Mir geht’s besser: keiner will das Steuerruder
übernehmen. Der untere Steuerstand ist ohnehin nicht sehr beliebt, weil man
nicht in der Mitte sitzt und nach hinten keinen Ausblick hat. Bei diesem Wetter
kommt noch der winzige Scheibenwischer erschwerend dazu und der Sturm, der jede
Schleusen- oder Brückendurchfahrt zu einem Kampf gegen die Elemente werden
lässt.
Am Nachmittag lässt der Regenein bisschen nach und als wir um 1600 Uhr im Hafen von Pannecot festmachen, ist
er ganz vorbei. Die Anlegestelle liegt recht hübsch, bei einem Campingplatz. Ab
Mitte Juni muss man dort angeblich bezahlen, wir aber kommen noch gratis davon.
Franz und ich machen einen Spaziergang in den Ort, müssen aber feststellen,
dass es dort überhaupt keine Versorgungsmöglichkeiten gibt: kein einziges
Geschäft, selbst das Postamt ist geschlossen. Durch den Ort führt auch eine
Bahnlinie, von der unser Reiseführer berichtet, dass man nicht weiß, ob und
wann dort je ein Zug verkehrt. Wir allerdings haben der Ehre, einen Zug vorbei
fahren zu sehen – und das ganz lange, denn eine verunfallte Zugsgarnitur wird
mit einer Höchstgeschwindigkeit von 3 km/h vorbeigeschleppt. Schließlich
entdecken wir das Restaurant de Pannecot, das uns zunächst ein wenig suspekt
erscheint, dann aber bestellen wir für 1930 Uhr einen Tisch. Wir werden
angenehm überrascht, das kleine Extrazimmer ist wunderschön gedeckt und die
Wirtin verwöhnt uns und andere "Boat-People" mit einem
ausgezeichneten Essen in angenehmer Atmosphäre (Menü ab 14,50 €).
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Tagesleistung |
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Strecke: |
Decize - Pannecot |
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Fahrkilometer: |
30 |
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Schleusenkammern: |
10 |
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Reine Fahrzeit: |
6 Stunden 18 Minuten |
Donnerstag, 6. Juni 2002
einer für uns neuen Art von Schleuse, die keineKurbeln hat, sondern Schiebebalken für die Bedienung der Schleusentore.
Sie wird von einer walkürenhaften Schleusenwärterin bedient, neben der unser Franz
aussieht, wie der kleine Muck.|
Tagesleistung |
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Strecke: |
Pannecot – oberhalb Schleuse Bazolles 2 |
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Fahrkilometer: |
35 |
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Schleusenkammern: |
22 |
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Reine Fahrzeit: |
8 Stunden 37 Minuten |
Freitag, 7. Juni 2002
Nach so vielen guten Argumenten hält uns
nichts mehr in Baye und wir starten in das Abenteuer der Scheitelquerung. Die
ist wirklich ein Erlebnis: der fast 4 km lange Geländeeinschnitt, der von 3
Tunnels unterbrochen ist, ist so schmal, dass gerade mal das Boot hineinpasst.
Alles ist von urwaldartigem Wald überwuchert und bemoost. Kleine Bächlein und
Wasserfälle münden in die Fahrrinne. Wir reißen nur Augen und Ohren auf und
glauben uns in eine hyperrealistische Freischütz-Inszenierung versetzt. Nach
einer kleinen Brücke, auf der die Gegenampel montiert ist, wird man aber sehr
schnell von der Realität eingeholt, denn da beginnt die Schleusentreppe von
Sardy mit ihren 16 Schleusen innerhalb von 4 km. Wir beeilen uns mit dem Wasser tanken,
denn in der 1. Schleuse wartet schon ein anderes Boot auf uns, ein schottisches
Paar mit einer deutsch sprechenden Frau, mit denen wir jetzt den ganzen Tag
gemeinsam Schleuse um Schleuse abspulen werden. An sich ist der Ablauf gut
organisiert, jeder Schleusenwärter begleitet einen über mehrere Schleusen und
verfügt über irgend ein Fortbewegungsmittel (Fahrrad, Moped, Auto, ...) und
ein Handy, mit der sich mit den Kollegen abspricht, ob und wann Gegenverkehr zu
erwarten ist. Auch wir organisieren uns: neben Franz nehme jetzt auch ich das
Fahrrad zu Hilfe und wir sind im überschlagenden Schleusen-Einsatz: einer ist
schon beim Vorbereiten der nächsten Schleuse, während der andere noch beim
Ablegen und Schließen der vorigen Schleuse hilft.
Damit kommen die Damen in
unserer Crew endlich zu ihrer ersten Solo-Fahrt mit dem Boot. Die Schleuse 6 (Planche
de Belin) ist besonders herausgeputzt, rosa gestrichen und mit allerlei
Kunsthandwerk verziert. Mittagspause halten wir in der nächstbesten Schleuse,
in der wir nach 1200 Uhr ankommen – auch der Schleusenwärter ist pünktlich
verschwunden. In Schleuse 14 (Pre Ardent) werden wir von einem Schleusenwärter
zu nächsten übergeben. Sie schwätzen so angeregt, dass sie gar nicht merken,
dass der obere Schleusenschieber nicht geschlossen ist. Erst als Franz und ich
gemeinsam das Boot kaum mehr halten können und etwas laut werden, wird
gehandelt.|
Tagesleistung |
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Strecke: |
Oberhalb Schleuse Bazolles 2 – Chitry-les-Mines |
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Fahrkilometer: |
17 |
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Schleusenkammern: |
29 |
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Reine Fahrzeit: |
8 Stunden 11 Minuten |