Holland / Provinz Friesland im Herbst
1995 1 Woche vom 16. September bis 23. September Boot: Connoisseur C1135 Basis: Lemmer *) Basis wurde zwischenzeitlich nach Hindeloopen verlegt ! |
Schon seit Jahren schielten wir beim
Besuch der Ferienmesse auf die Hausboot-Prospekte, die diese Art des Urlaubs als das
"Überdrüber-Erlebnis" anpreisen. Irgendwie wollten wir es einmal
versuchen, aber da gab’s viele innere Widerstände, ob wir als gelernte
Landratten das schaffen würden, und überhaupt brauchte man dafür die
geeigneten Partner, die wir nicht zur Hand hatten. Aber wie es der Zufall will,
erwähnten wir in einem Gespräch mit Freunden unsere heimlichen Absichten, und
schon hatten wir die Mannschaft komplett.
Von der "Christlichen Seefahrt" hatten wir allesamt
keine Ahnung, aber wir waren frohen Mutes und beschlossen, es für den 1.
Versuch bei einer Bootswoche zu belassen und die zweite Urlaubswoche mit festem
Boden unter den Füßen zu verbringen.
Da wir schon im Dezember unser Boot
gebucht hatten, war ausreichend Zeit, die Reise genauestens durchzuplanen. Wir
besorgten uns bei Hausboot Böckl die entsprechende Fachliteratur ("Mit dem Hausboot durch
Holland" und "Hausbootfahren leicht gemacht") sowie die
Wasserkarten von Friesland und erarbeiteten unsere Reiseroute, die wir im Laufe
unserer Planungsphase weiter verfeinerten. Eine zweite Wasserkarte schnitten wir
auf Format DIN A4 zurecht, damit wir beim Navigieren nicht immer die riesige
Karte auffalten mussten. Dies hat sich sehr bewährt.
Vor der Abfahrt kauften wir in der
Böckl-Boutique noch einheitliche T-Shirts für die ganze Mannschaft und eine
österreichische Fahne.
Dann ging’s los: Mit nur einem Auto (damit man den Anderen nicht verlieren kann), fuhren wir gemächlich in 3 Tagesetappen nach Holland. Wir übernachteten bei NÜRNBERG und KÖLN und landeten am 3. Tag in BERGEN (Nordholland), wo wir 1 Woche bleiben wollten. Unsere Überlegung war nämlich, in dieser Woche ein wenig die Sprache, Gebräuche, Währung, Witterungsverhältnisse etc. kennen zu lernen, um dann den Kopf für die Bootsführung frei zu haben. Hauptsächlich stand Sight-Seeing auf dem Programm und wir besichtigten ganz Nordholland von DEN HELDER bis AMSTERDAM.
In der 2. Woche begann dann unser Abenteuerurlaub "Hausbootfahren". Hier eine Zusammenfassung unseres Logbuches:
Samstag, 16.September 1995
Am Tag der Bootsübernahme fahren wir von
BERGEN über den Abschlußdeich nach Friesland und landen bei Kaiserwetter
bereits um 1230 Uhr in der Bootsbasis LEMMER, die noch geschlossen ist. Als wir
endlich den Basismanager finden, vertröstet er uns auf 1400 Uhr, und wir nehmen
im nebenan gelegenen hübschen Garten des Restaurants "De Connoisseur"
einen Imbiss ein. Um 1400 Uhr ist die Katastrophe perfekt: durch einen Irrtum
ist unser Boot nicht vorbereitet worden und die Putzfrauen sind schon ins
Wochenende gefahren. Aber der Basismanager, Herr Bockelberg, nimmt die Sache
energisch in die Hand und so können wir um 1600 Uhr, schon etwas genervt,
endlich unsere Connoisseur Nr. 6 beziehen. Dort müssen wir erkennen, dass wir
den Stauraum des Bootes überschätzt haben, aber meine Frau Regina kann sich
von nichts trennen, also schleppen wir alles mit, was wir später doch nie
brauchen werden.
Bei der Kontrolle der von Böckl zur
Verfügung gestellten Inventarliste müssen wir leider feststellen, dass diese
nur einen groben Anhalt darstellt. Reklamiert man Dinge, die nicht vorhanden
sind, werden sie von den Nebenschiffen genommen, sind sie dort auch nicht
vorhanden - leider ! Die technische Einweisung ist kurz aber klar, bei der
Erklärung der Schiffsführung erkennt man sehr bald, dass hier die Theorie
nichts hilft und man sich einfach drübertrauen muss. Der Instruktor versucht,
uns zu einer Fahrt in den Süden zu überreden, weil es dort viel schöner sei,
aber wir sind auf unsere Strecke fixiert und lehnen einstimmig ab.
Noch eine kurze Runde im Hafen, dann
verabschiedet sich der Instruktor mit dem Hinweis, dass zweimal links der Weg
zur Schleuse führe, und dann sind wir allein. Vorsichtig tasten wir die
unbekannten Elemente ab, versuchen zu bremsen und zu steuern und orientieren uns
vor allem an einem Schwesterschiff, das vor uns der Schleuse zustrebt. Dort
warten schon mehrere Schiffe auf das Öffnen der Schleuse. Da ich
Schwierigkeiten habe, das Boot ruhig zu halten, zeigt sich die Solidarität der
Hausbootfahrer, sie nehmen uns längsseits und helfen beim Festmachen des
Bootes. Als wir uns mit einem Gläschen Genever bedanken, spricht sich das bei
den Nachbarschiffen herum und es artet zu einer Party aus. Schleusenmanöver und
Brückendurchfahrten in LEMMER schaffe ich wie in Trance, dann werde ich
ruhiger, wir überqueren den PRINSES MARGRIET Kanal, fahren durch den LANGESLOOT
und kommen in der Dämmerung nach SLOTEN. Dort gibt es neben einem Campingplatz
jede Menge Liegeplätze und es gelingt sogar mir, ohne Feindberührung ans Ufer
zu steuern und die Deckmannschaft zum Sprung mit der Leine zu überreden. Nach
eingehender Diskussion über die Knotenlehre atmen wir tief durch und machen uns
zum Landgang fertig. Elisabeth, unser 2. Steuermann, die ein großes Herz für
Tiere hat, bekommt den Auftrag, alle laufenden, fliegenden oder schwimmenden
Bittsteller nur abseits des Bootes zu verköstigen, damit wir nicht zur Arche
Noah werden.
Der Hafenmeister kommt und kassiert HFL
1,50 pro Laufmeter Schiffslänge. Dafür können wir aber auch die extrem
sauberen Wasch- und Toilett
Tageskilometer: 10 | Brücken: HFL 13.- | Liegeplatz: HFL 16,50 | Wasser: -- |
Sonntag, 17.September 1995
Am Morgen holt uns der Frost frühzeitig
aus den Federn und wir kämpfen noch mit den puppenhaften Kajüten und
Waschräumen. Auch die Koordination des Küchenkommandos lässt noch zu
wünschen übrig, sodass das Frühstück verspätet auf den Tisch kommt.
Glücklicherweise öffnen am Sonntag die Brücken auch erst um 0900 Uhr, sodass
wir Zeit genug haben. Franz überprüft Öl- und Wasserstand, dann kommt der
spannende Moment: wird der Motor anspringen ? Er tut’s - und nach einer kurzen
Diskussion mit der Deckmannschaft über die Technik des Ablegens (Heck voraus im
Retourgang) starten wir in einen neuen Tag. Zunächst müssen wir uns eine
Methode zur Entrichtung der Brückengebühren einfallen lassen. Basis ist eine
Menge von Kleingeld, das wir in der Vorwoche gesammelt haben. Wie viel bei der
jeweiligen Brücke gespendet werden muss, steht auf einer Tafel an der Brücke,
die man immer erst dann lesen kann, wenn es schon zu spät ist. Daher muss der
Navigator mit dem Fernglas den Tarif erspähen, übergibt die Münzen dem
Deckoffizier, der während der Durchfahrt dem Brückenwärter den Obulus in den
an einer Leine heruntergelassenen Holzschuh einwirft. Und der Skipper muss dabei
die
Geschwindigkeit drosseln, damit das Geld nicht im Wasser landet.
Wir fahren zunächst über das SLOTER
MEER nach WOUDSEND und machen dort im Jachthafen fest. Da fast überall
Liegegebühr erst ab 1700 Uhr kassiert wird, kann man tagsüber locker anlegen.
Wir machen mit den beiden gemieteten Fahrrädern, der Rest der Mannschaft zu
Fuß, eine Runde durch die Stadt und fahren dann weiter durch den WOUDSENDER
RAKKEN ins HEEGER MEER. An diesem Sonntag scheint alles auf dem Wasser zu sein -
jede Menge Segelboote kreuzen vor uns und verlangen höchste Konzentration auf
den engen Kanälen. Im HEEGER MEER lernen wir in den Wasserstraßen mit den
Tonnen zu navigieren - diese haben eine Nummer aufgemalt, die auch in den
Wasserkarten aufscheinen. Das erleichtert das Abbiegen an einer bestimmten
Stelle. Auch riesige grüne und rote am Ufer eingegrabene Pfeile dienen der
Orientierung und kennzeichnen die Einmündung der Kanäle in die Seen.
Zu Mittag lädt uns die kleine unbewohnte
Insel LANGEHOEKSPOLLE zu einem Aufenthalt ein. Da unser Schiff leider keine
Fahnenstange für die mitgebrachte österreichische Fahne hat, schneiden wir aus
einem Gebüsch einen Stock ab und improvisieren so durch Verwendung eines
Textilklebebandes und Abspannung an der Dachreeling. Ab diesem Moment sind wir
die Sensation von Friesland - alle grüßen uns freundlich und wissen, dass wir
Bergfexen im Wasser nicht so ganz zu Hause sind.
Wir fahren weiter über das GROTE
GAASTMEER und kommen am Nachmittag in WORKUM, unserem Tagesziel, an. Wir machen
fest, Landgang, Abendessen.
Beim abendlichen Kartenspiel fließt plötzlich kein Wasser mehr aus den Leitungen. Franz, unser Leitender Ingenieur analysiert die Lage: Strom ist vorhanden, also kann’s nur am Wasser liegen. Obwohl wir nicht glauben, schon soviel verbraucht zu haben, beschließen wir Wasser nachzutanken. Da die Wassertanksstelle nur 2 Bootslängen von unserem Liegeplatz entfernt ist und wir unsere Nachbarn nicht durch Motorenlärm wecken wollen, ziehen wir unser Boot im Mannschaftszug zur Wasserleitung. Wasser getankt - kein Erfolg. Also wieder zurück im Mannschaftszug. Der Kriegsrat beschließt am nächsten Morgen die Basis in LEMMER telefonisch zu verständigen.
Tageskilometer: 22 | Brücken: HFL 6.- | Liegeplatz: HFL 14,- | Wasser: gratis |
Montag, 18.September 1995
Nach der Tagwache fahre ich mit dem
Fahrrad zur nächsten Telefonzelle und verständige Herrn Bockelberg. Der
verspricht einen Mechaniker zu schicken. Nach meiner Rückkehr sind schon
frische Semmeln an Bord (was ein Wunder ist, da die meisten Bäckereien erst um
0830 Uhr ihr Geschäft öffnen). Wir sind noch mitten im Frühstück, als der
Mechaniker vorfährt und binnen 10 Minuten den Schaden behebt. Mir steht noch
ein schwieriges Manöver bevor, da ich von meinem Liegeplatz erst rückwärts
zwischen den anderen Schiffen durchsteuern muss, um in die gewünschte
Fahrtrichtung zu gelangen. Beim Rückwärtsfahren kann ich aber kaum steuern und
es verzieht mich immer nach einer Seite. Es gelingt mir aber schließlich doch
in mehreren Etappen, indem ich mich im Vorwärtsgang immer wieder gerade richte
und dann wieder ein Stück zurückfahre. Ich schreibe dies meiner Unfähigkeit
zu, Hr.Bockelberg erklärt mir aber nach meiner Rückkehr, dass dies nicht
anders gehe und nur eine Bugschraube Abhilfe schaffe, mit der aber die
Connoisseur nicht ausgerüstet sei. Wir fahren nun Richtung TJERKWERD weiter. Es
ist nebelig und windig geworden. Jetzt merke ich erst, wie der Wind mit dem Boot
spielt. Eine Brücke ist geschlossen - keine Reaktion auf mein Hornsignal. Der
Seitenwind treibt mich ins Schilf. Obwohl keine Anlegestelle, möchte ich das
Boot ans Ufer bringen. Regina springt mit der Heckleine auf die
Uferböschung, findet einen Pflock und macht die Leine fest. Aber der Pfosten
gibt nach, das Boot treibt weiter ab. Da wird die Brücke geöffnet. Ich gebe
Gas und fahre durch. An Land zurück bleibt meine Frau, die erst mühsam
mehrere Stacheldrahtzäune überklettern muss, um jenseits der Brücke wieder
aufgenommen zu werden. Der Brückenwärter war gerade bei Kaffee und Kuchen.
In MAKKUM haben wir einen sehr schönen
Liegeplatz. Wir machen Mittagspause an Bord, anschließend einen Stadtrundgang
und besichtigen die Porzellanmanufaktur.
Wieder zurück nach TJERKWERD.
Besichtigung von ALLINGAWIER und EXMORRA entfällt, da keine Anlegeplätze
gefunden. Plötzlich wieder eine geschlossenen Brücke. Wir sehen, wie ein
anderes Boot mit dem Wind kämpft und beschließen anzulegen. Aber weit und
breit nichts zum Festmachen. Da entdecken wir am Ufer eine Parkbank. Unter
Verlängerung aller Leinen können wir den Fahrradweg überspannen und an der
Bank festmachen. Weiter geht es nach BOLSWARD, wo wir wieder einen schönen
Liegeplatz finden. Stadtrundgang und Abendessen in der Pizzeria "Ponte
Vecchio" (riesige Portionen, unvorstellbare Sortenauswahl). Der
Hafenmeister trifft uns nicht an und hinterlässt am Dunstabzug unserer Küche
eine Rechnung. Wie er die dorthin gebracht hat, ist uns ein Rätsel.
Tageskilometer: 25 | Brücken: HFL 19,50 | Liegeplatz: HFL 9,60 | Wasser: -- |
Dienstag, 19.September 1995
Wieder rückwärts ausparken - in der
Zwischenzeit kann ich’s schon besser ! Dann verlegen wir zum Wasserbunkern.
Aufgrund mangelnder Disziplin anderer Boote bei der Freihaltung der
Wasserstellen muss ich mit dem Heck voraus anlegen, was mich wieder vor einige
Probleme stellt. Es gelingt aber zum Glück. Bei der Durchfahrt durch die
Brücke von BOLSWARD, die für uns kleine Schnuckelboote gar nicht geöffnet
wird, büßen wir 5 cm unserer Fahnenstange ein - es bleibt aber noch genug. Es
ist immer noch windig und stark nebelig. Wir fahren Richtung IJLST. Im kleinen
OOSTERHEMMERMEER kommt uns ein Boot entgegen, und verständigt uns, dass die
Eisenbahnbrücke erst in 30 Minuten geöffnet wird. Da keine Anlegemöglichkeit
besteht, muss wieder eine Parkbank herhalten, wir legen uns längsseits an das
andere Boot und treffen uns zu einem Plausch mit den deutschen Bootsfahrern.
Weiter nach IJLST - dort hat die Brücke Mittagspause. Wir legen mitten im Ort
an einem Privatliegeplatz an, klopfen aber an die Tür des benachbarten Hauses
und bekommen die Erlaubnis über Mittag zu bleiben. Supermarkt ist nebenan -
einkaufen, kochen, essen.
Um 1300 Uhr öffnet die Brücke wieder -
weiter nach SNEEK. Sehr schöne Stadtdurchfahrt. Das Sneeker Tor fasziniert mich
so, da
Tageskilometer: 15 | Brücken: HFL 15 | Liegeplatz: gratis | Wasser: gratis |
Mittwoch, 20.September 1995
In der Früh sehen wir die Spuren unserer
nächtlichen Besucher: auf einem Baum über uns haben offensichtlich
irgendwelche Rabenvögel übernachtet und unser Vorschiff mit einem
himbeerfarbenen Anstrich versehen. Halbe Mannschaft macht Klarschiff, andere
Hälfte Frühstück. Es setzt starker Regen ein, der aber, wie meist in Holland,
nach Durchzug der Wolke auch immer wieder aufhört. "Salzburger
Schnürlregen" haben wir nie erlebt, vermutlich fehlen die Berge zum Stauen
der Wolken. Nach dem Ablegen kämpfen wir mit der Rundumsicht, da alle Scheiben
beschlagen bzw. durch außen anhaftende Regentropfen blind werden. Hier würden
wir die Mitnahme des Scheibenabziehers aus einem Auto sehr empfehlen. Auch gegen
das Beschlagen der Scheiben finden wir schließlich ein ausgezeichnetes Mittel:
da das Öffnen der Seitenscheiben nichts nützt, öffnen wir einfach die
seitlichen Abdeckklappen für das Kurbelverdeck und so strömt von unten der
Fahrtwind in das Boot.
Nach Überqueren des SNEEKER Meeres, das bei dieser Wetterlage recht rau
h ist, fahren wir durch die offene Schutzschleuse wieder in den PRINSES MARGRIET Kanal. Dort herrscht reger Berufsschiffverkehr, dem ich nach Möglichkeit aus dem Weg gehe, denn die großen Pötte sehen schon sehr bedrohlich aus unserer Froschperspektive aus. Vorteil dieser Wasserstraße ist, dass wir keine Brückengebühr zahlen müssen, da die Brücken wegen ihrer Höhe für uns gar nicht geöffnet werden müssen. Bei starkem Gegenwind erreichen wir GROUW, wo wir Mittagspause machen wollen. Ich fürchte ein ruppiges Anlegemanöver und suche hektisch einen windgeschützten Anlegeplatz. Diesen finde ich auch sehr rasch in der nördlichen Bucht nahe bei einer Windmühle. Verständnislosigkeit ernten wir bei einer dort übenden deutschen Bootsschulgruppe, als wir erklären, dass wir in die Stadt wollen. Bald wird uns auch klar warum: aus Brückenmangel müssen wir die Stadt fast einmal umrunden, bis wir endlich ankommen (30 Minuten scharfer Marsch). Stadtrundgang, essen im Hotel Oostergoo, vor dessen Haus sich die schönsten Anlegeplätze befinden. Hafeneinfahrt leider übersehen, Navigator kurz unorientiert.Tageskilometer: 25 | Brücken: -- | Liegeplatz: HFL 16,- | Wasser: -- |
Donnerstag, 21.September 1995
Trotz des intensiven Vorabends kann
Franz nicht lange schlafen und beginnt schon im Morgengrauen mit Wasserbunkern.
Durch das Getrappel an Deck kann auch sonst keiner ein Auge zumachen. Selbst der
Himmel ist böse und schickt laufend heftige Regenschauer. Nach dem Frühstück
und ausgiebiger Verabschiedung von unseren deutschen Freunden legen wir ab und
fahren über KROMME EE, SIJTEBUURSTER EE und NES nach AKKRUM. Bei den
Regenmengen mu
Tageskilometer: 29 | Brücken: HFL 7,50 | Liegeplatz: -- | Wasser: HFL 3,- |
Freitag, 22.September 1995
Da wir bisher unseren Reiseplan exakt
eingehalten haben, ist die für den letzten Tag vorgesehene Zeitreserve nicht
mehr nötig und wir beschließen eine Änderung der Fahrtroute. Statt sofort
über das TJEUKEMEER nach LEMMER zurückzufahren, nehmen wir Kurs auf HEEG. Bei
der ersten Brücke finden Wartungsarbeiten statt und man winkt uns durch den
kleinen Durchlass. Dies verkürzt unseren Fahnenmast um weitere 5 cm, aber es
ist ja schließlich schon der letzte Tag. Wir überqueren de
Anschließend Stadtrundgang in LEMMER und köstliches Abschiedsessen im Restaurant "‘t Hoekje". In der Zwischenzeit sind uns offensichtlich bereits Seemannsbeine gewachsen, denn wir spüren die schwankenden Bootsbewegungen sogar beim Essen. Letzte Nacht an Bord.
Tageskilometer: 33 | Brücken: HFL 13,- | Liegeplatz: -- | Wasser: -- |
Samstag, 23.September 1995
Die Sanitäranlagen bei Connoisseur sind
leider erst ab 0800 Uhr morgens geöffnet. Solche körperfeindlichen Regelungen
haben wir sonst nirgends gefunden, meist ist zumindest ein Nacht-WC offen. Dies
könnte verbessert werden, da offensichtlich auch andere Bootsmieter auf die
Idee kommen, die letzte Nacht in der Basis zu verbringen.
Hektik beim Packen der Koffer und Beladen des Autos. Die Bootsübernahme erfolgt im Bausch und Bogen, nur der Dieselverbrauch wird mit einer Latte nachgemessen. Im Büro erfolgt die Endabrechnung und wir erfreuen Herrn Bockelberg damit, dass wir ihm unser ganzes restliches Kleingeld, das wir für die Brückengebühren gesammelt haben, in mehreren Stapeln hinterlassen. Aber er trägt’s mit Fassung.
Bei der Abfahrt mit dem Auto merken wir
deutlich, dass uns an diesem Tag etwas schon liebgewordenes fehlt und wir wären
gerne bereit gewesen, noch eine Woche anzuhängen.
Gesamtabrechnung:
Kilometer: 159 | Brücken: HFL 74,- | Liegeplatz: HFL 56,10 | Wasser: HFL 3,- | Diesel: 120 Liter |
Auf der Rückreise nach Österreich fuhren wir über den Mittelrhein und nächtigten in RHENS (südlich von KOBLENZ). Dann ging’s weiter nach Franken, wo wir noch drei Tage in DINKELSBÜHL wohnten und die schönen Städte an der deutschen romantischen Straße besichtigten.
Als wir wohlbehalten wieder in WIEN angekommen waren, hatten wir das Gefühl, in diesen 3 Wochen so eine Vielzahl von Eindrücken erlebt zu haben, dass wir davon bis zum nächsten Urlaub zehren können.
Ein Hausbooturlaub ist jedenfalls auch weiterhin im Gespräch (das nächste Mal vielleicht mit einer Bugschraube ?).